Der OFA Schock

Haben Sie auch das Gefühl, dass irgendwas mit der Art, wie Facebook, Google und die anderen Giganten uns als Bürger und User behandeln, falsch ist? Harvard-Professorin Shoshana Zuboff hat diesem Gefühl nach jahrelanger Recherche einen Namen gegeben: Überwachungskapitalismus. Den Schleier, wie dieses Geschäftsmodell, das auf rücksichtslosem heimlichen Datensammeln beruht, hat Facebook mit einer Funktion gelüftet, die nun weltweit freigeschaltet wurde.

Sie heißt „Off-Facebook Activity” (OFA) und zeigt, welche Datenberge das Unternehmen anhäuft. Wer die Funktion aufruft, kann Informationen einsehen, was von anderen Apps und Webseiten an Facebook übermittelt wird. Mit den sogenannten „Facebook Business Tools“ hat das Unternehmen das Internet verwanzt. Viele Apps und große Webseiten benutzen Like-Buttons, Facebook-Pixel oder Software Development Kits eingebaut, mit denen sie ihre Besuche an Facebook ausliefern.

Facebook schaut uns beim Surfen also über die Schulter und weiß welche Seiten wir besuchen, welche Apps wir öffnen, welche Waren wir in den Einkaufswagen legen und welche wir schließlich kaufen.

OFA soll nun eine „neue Form von Transparenz und Kontrolle“ bieten. Wie fast alle Privatsphäre-Funktionen ist OFA tief in den Facebook Einstellungen verborgen. Um sie zu finden, müssen Nutzer den Reiter „Deine Facebook-Informationen“ suchen, dort „Aktivitäten außerhalb Facebook“ aufsuchen und schließlich „Deine Aktivitäten außerhalb Facebook verwalten“ anklicken. Der Anblick dürfte die meisten überraschen und eine Liste mit Hunderten von Einträgen vorfinden, darunter Dienste, von denen man gar nicht wusste, dass man sie jemals verwendet hat.

Man findet ferner einen Schalter „Künftige Aktivitäten verwalten“, mit dem man die Verbindung zwischen Facebook und externen Datenlieferanten unterbrechen kann. Es kann vermutet werden, dass man damit nur an der Oberfläche kratzt und dass extensives Tracking und personalisierte Werbung normal bleiben.

Gerhard Schimpf, the recipient of the ACM Presidential Award 2016, has a degree in Physics from the University of Karlsruhe. As a former IBM development manager and self-employed consultant for international companies, he has been active in ACM for over four decades. He was a leading supporter of ACM Europe, serving on the first ACM Europe Council in 2009. He was also instrumental in coordinating ACM’s spot as one of the founding organizations of the Heidelberg Laureates Forum. Gerhard Schimpf is a member of the German Chapter of the ACM (Chair 2008 – 2011) and a member of the Gesellschaft für Informatik. --oo-- Gerhard Schimpf, der 2016 mit dem ACM Presidential Award geehrt wurde, hat an der TH Karlsruhe Physik studiert. Als ehemaliger Manager bei IBM im Bereich Entwicklung und Forschung und als freiberuflicher Berater international tätiger Unternehmen ist er seit 40 Jahren in der ACM aktiv. Er war Gründungsmitglied des ACM Europe Councils und gehört zum Founders Club für das Heidelberg Laureate Forum, einem jährlichen Treffen von Preisträgern der Informatik und Mathematik mit Studenten. Gerhard Schimpf ist Mitglied des German Chapter of the ACM (Chairperson 2008 – 2011) und der Gesellschaft für Informatik.


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